This is an Interview we’ve had with the Graz-based amplifier-specialist Wolfgang Paltauf. Enjoy.
Paltauf ist in der HiFi Community noch nicht so bekannt, erzählen Sie uns etwas über sich. Wie sind Sie hierher gekommen und was ist Ihr persönlicher Hintergrund?
Wolfgang Paltauf baut seit 30 Jahren Verstärker in Handarbeit. Was mich antreibt, ist die Liebe zu guter Musik, die ungebremste Kreativität und das Streben, dem Originalklang so nahe wie möglich zu kommen! (Zitat Wolfgang Paltauf) Unser Motto: Bei der Musik angekommen zu sein. Musik und sonst nichts.
Wir wissen, dass ihr aus Graz seid, der Stadt von Arnold Schwarzenegger. Wenn man sich eure Amps und Arny anschaut – war er eine Inspiration?
Graz hat einen Weltruf, wenn es um Musik geht, vor allem unsere Musikuniversität ist über die Landesgrenzen hinaus bekannt und die Technische Universität Graz, was Tontechniker betrifft. Paltauf Audio hat in der Vergangenheit mehrfach mit der TU Graz zusammengearbeitet, vor allem bei der Entwicklung von Lautsprechern.
Ihre Verstärker sind sehr leistungsfähig – wir vermuten, Ihre Philosophie ist, dass Leistung das Wichtigste ist, richtig?
Vor allem die Spielfreude und das Gefühl, bei der Musik angekommen zu sein, sind uns bei der Entwicklung unserer Geräte sehr wichtig. Ein gewisses Maß an Leistung ist eine Voraussetzung, aber unsere Kunden bescheinigen uns auch die Fähigkeit, sehr subtile Geräte zu bauen, die keinen Aspekt der Musik auslassen.
Der KHV-ESD, das Flaggschiff unter den Verstärkern, treibt sowohl herkömmliche Kopfhörer als auch Stax-Kopfhörer an – ist es eine große Herausforderung, zwei Technologien unter eine Haube zu bekommen?
Unser KHV ESD ist vor allem sehr vielseitig und der perfekte Spielpartner für Kopfhörerliebhaber, die verschiedene Kopfhörer besitzen und unkompliziert hören wollen. Da der KHV ESD ein Röhrenverstärker ist, kann er je nach Geschmack mit der passenden Röhre feinjustiert werden.
Als wir den ESD zum ersten Mal hörten, war es verblüffend, wie gut er klang. Ist das das Beste, was Sie machen können, oder ist das technologisch gesehen die Grenze, oder streben Sie nach noch Höherem?
Ja, wir sind immer auf der Suche nach dem, was noch möglich ist! Wir testen auch nach 30 Jahren noch sehr viel und unser Maßstab ist das Hören von vorselektierten Komponenten nach ihren Messwerten. Wir legen auch großen Wert auf das Feedback unserer Kunden und lassen es in unsere Geräte einfließen.
Ein weiterer Verstärker, der uns sehr gut gefällt, ist der HSP 100, da er auch Lautsprecher ansteuern kann. Bedeutet das, dass Sie Abstriche machen müssen, oder ist es das Beste für beides?
Die Hybridtechnologie macht es möglich. Mit unserem HPA-100 SP sind wir dem Wunsch unserer Kunden nachgekommen, ein kleines Gerät zu bauen (geeignet für den Einsatz auf dem Schreibtisch), das auch sehr leistungshungrige Kopfhörer ansteuern kann. Das Ergebnis sind 70 Watt an 8 Ohm, was auch für Standboxen perfekt ist.
Gibt es noch andere Projekte, die Sie mit der Community teilen möchten?
Wir werden demnächst auch unsere DAC-Serie vorstellen, die auf Hybridtechnologie basiert und somit eine perfekte Ergänzung zu unseren Kopfhörerverstärkern darstellt.
Wann hat Ihr Interesse für Musik begonnen?
Musikalische Früherziehung ab dem Volksschulalter, Unterricht an der Landesmusikschule, Blockflöte und dann Querflöte, ergänzt durch Theorieunterricht waren eine hervorragende Schule für das Ohr und stellten das Verständnis und Interesse an Musik auf eine breite Basis.
Wie sind Sie dazu gekommen, Röhrenverstärker zu bauen und was haben Sie vorher gemacht?
Das Musizieren allein und mit Freunden und zahlreiche Konzertbesuche waren Begleiter der Schul- und Studienzeit. Mein Interesse an der Verstärkerelektronik wurde durch Zufall geweckt, als ich einen alten Röhrenkatalog fand – die darin enthaltenen Audioschaltungen faszinierten mich durch ihre Einfachheit und Machbarkeit so sehr, dass sich daraus zunächst ein schönes Hobby und dann, ermutigt durch gut klingende Nachbauten bewährter Schaltungen, der Beruf entwickelte, den ich nun seit über 30 Jahren ausübe. Die Ausbildung zum Nachrichtentechniker und ein umfangreiches Selbststudium standen am Anfang der beruflichen Laufbahn. Den ersten eigenen Entwicklungen folgten sehr schnell die Nachbauten klassischer Verstärker, 25 Jahre widmete ich mich dem Bau von hochwertigen, modernen und hervorragend klingenden Röhrenverstärkern.
Von der elektrischen Röhre zum Hybridverstärker. Was hat sich verändert?
Nach dieser langen Zeit mit der Elektronenröhre war es Zeit für den nächsten Entwicklungsschritt: einen universell einsetzbaren, zukunftssicheren Verstärker zu entwickeln, der die bestechenden Klangeigenschaften der Röhre mit der überlegenen Leistung und dem geringeren Stromverbrauch von Halbleiterverstärkern kombiniert. Nach einem Jahr intensiver Entwicklungsarbeit war das Ergebnis eine Serie von Hybridverstärkern, die sich mit ihren überzeugenden Klangeigenschaften sofort in die Herzen der Musikliebhaber spielten.
Sie arbeiten nun schon seit mehreren Jahren in dieser Branche. Was motiviert dich, jeden Tag bei der Arbeit zu bleiben?
Was mich nach den vielen Jahren in dieser Branche immer noch motiviert, ist die Liebe zu guter Musik, die unbändige Kreativität und das Streben, dem Originalklang so nahe wie möglich zu kommen! Und weil die Liebe zur Röhre eine lebenslange ist, gibt es im Paltauf Audio-Programm einen exquisiten Röhrenverstärker für elektrostatische Kopfhörer.